Wie sich die Pandemie weltweit auf unsere Arbeit ausgewirkt hat
COVID-19 hatte große Auswirkungen auf unsere Arbeit in den Länderbüros in Uganda und Indonesien. Seit Beginn der Pandemie im letzten Jahr hatten wir mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, die die Umsetzung unserer Aktivitäten vor Ort enorm beeinträchtigt haben. Allein in diesem Jahr mussten wir mehrere große Vorhaben verschieben, wie z. B. die erste Ernte von Bäumen, die zu Beginn unseres 1 Million Trees Programs in Borneo gepflanzt wurden. In Uganda gab es eine von der Regierung verhängte Ausgangssperre, die zeitweise alle Aktivitäten, die nicht digital erledigt werden konnten, unmöglich machten. Unser Schulungsleiter Ntajumba Bernard berichtet uns, dass die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern weiterhin sehr vorsichtig sind und große Angst vor einer Infektion haben. Daher wurden einige unserer wöchentlichen Treffen, z. B. für die Bauerngruppe von Bwera, abgesagt. Aufgrund der begrenzten Möglichkeiten, die Aktivitäten zu überwachen und die Bauern vor Ort zu unterstützen, sind leider auch einige der gepflanzten Baumsetzlinge vorzeitig eingegangen. Ntajumba fügt hinzu, dass dies auch darauf zurückzuführen sei, dass viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern derzeit andere Prioritäten hätten und um das Leben ihrer Familien fürchteten. Solche Sorgen sind für uns verständlich, wenn man bedenkt, dass die lokalen Gesundheitssysteme insbesondere in ländlichen Gebieten nur sehr begrenzte Kapazitäten haben und deren Zugang für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sehr teuer ist.
Die meisten unserer Mitarbeitenden waren oft gezwungen, von zu Hause aus zu arbeiten. In den meisten Fällen waren dabei gleichzeitig auch ihre Kinder zu Hause, weil auch die Schulen geschlossen waren. Aufgrund der vielen zusätzlichen Aufgaben im Haushalt haben viele abends oft freiwillig Überstunden gemacht, damit unsere Aktivitäten planmäßig weiterlaufen konnten. Es ist unglaublich, mit welchem Engagement und welcher Kreativität unser Team diese schwere Zeit gemeistert hat. Neben der besseren technischen Ausstattung und der fortschreitenden Digitalisierung unserer Arbeit ist dabei die Innovationskraft sichtbar gestiegen. Denn nur so konnten wir die vielen Herausforderungen und Hürden überwinden, um unsere Aktivitäten so gut wie möglich weiter fortzuführen. Wir sind dabei besonders dankbar für den Einsatz unserer Teams, die vor Ort in den Gemeinden der beiden Ländern alles gemacht haben, um die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auch vor Ort bestmöglich zu unterstützen.
Am schwersten wiegt an dieser Pandemie aber vor allem, dass einige unserer Kolleginnen und Kollegen infiziert waren und Angehörige durch das Virus verloren haben. Die vielen Krankenhausbesuche und die Trauer haben unsere Teammitgliedern viel Kraft gekostet. Es wird noch Zeit brauchen, bis diese Narben verheilt sind.
In der Pandemie haben wir es als Team neu schätzen gelernt, was für eine Freude und was für ein Privileg es ist, draußen in der Natur arbeiten zu dürfen. Wir haben gelernt, dass wir solche Herausforderungen nur bewältigen können, wenn wir als Team zusammenstehen und sich jeder auf den anderen verlassen kann. Wir versuchen, alles zu tun, den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern weiterhin zu helfen, soweit es die Einschränkungen zulassen. Die Unterstützung, die wir von unseren Spendenden und Partnern aus der ganzen Welt erhalten haben, war und ist überwältigend. Wir hoffen, dass sich die Lage in naher Zukunft durch die weltweite Impfkampagne verbessern wird. Es liegt jedoch noch ein langer Weg vor uns, den wir nur gemeinsam bestreiten können.