Durch die langanhaltenden Waldbrände und eine enorme Rauchentwicklung war in den letzten Monaten für die Menschen auf Borneo kaum an einen normalen Alltag zu denken. Unsere indonesischen Kollegen trugen Atemmasken im Büro, beim Blick aus dem Bürofenster in Palanka Raya war alles in grauen Rauch und Nebel getaucht.
Der Rauch, der durch die Brände erzeugt wurde, hat schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Menschen vor Ort. Tausende von Bürgern leiden unter verschiedenen Atemwegserkrankungen, Infektionen und anderen Krankheiten wie Übelkeit, Atemnot und Husten. Die Schulen blieben zwischen Juli bis Oktober über längere Zeit geschlossen.
In der Trockenzeit, die normalerweise von März bis Oktober andauert, ist die Gefahr für Waldbrände auf den indonesischen Inseln Sumatra und Borneo sehr hoch. Es gibt verschiedene Ursachen, die zum Ausbruch der Feuer führen. Viele Feuer sind von Menschen verursacht, sie wurden zum größten Teil gelegt, um Flächen für den Anbau von Palmöl freizulegen. Oft ist es im Nachhinein schwierig, klare Verantwortlichkeiten festzustellen. Auf Basis des aktuellen Berichts wird aber deutlich, dass in diesem Jahr die Brände in der Region um Palanka Raya auch durch die steigende Nachfrage nach Bauland zugenommen haben. Durch das Vorhaben der Regierung, eine neue Hauptstadt auf Borneo zu errichten, nimmt die Spekulation mit Land zu. Flächen werden illegal „gesäubert“ und so zu Bauland gemacht.
Basierend auf einem Sonderbericht unseres Projektpartners Borneo Institut (BIT) wollen wir euch einen Einblick in die Lage vor Ort geben.
Hier der ausführliche Bericht (auf Englisch):
BIT Special Report 2019 on Land Fires in Palangka Raya, Central Kalimantan