Am Weltumwelttag 2023 haben wir unser Innovationszentrum rundum das Thema Holz im Herzen von Kampala eröffnet. Das vor Ort als “Timber Innovation Center” bezeichnete Zentrum soll Fachleute und Interessenvertreter aus der Forstwirtschaft und dem Bausektor zusammenbringen, um den nachhaltigen Holzbau in Uganda und großen Teilen Ostafrikas zu fördern und voranzubringen. An der gestrigen Eröffnungsveranstaltung nahmen zahlreiche Akteure teil, darunter der deutsche Botschafter in Uganda, Matthias Schauer, der stellvertretende italienische Botschafter, Herr Mario Savona, der FAO-Ländervertreter Dr. Antonio Querido und Herr Wolfgang Baum, Geschäftsführer von Fairventures Worldwide. Bei der Eröffnung wurde das ökologische Potenzial von Holz als Werkstoff hervorgehoben, der sich auch für das Bauen nach höchsten Standards eignet. Holz speichert Kohlenstoff und kann den Einsatz von umweltschädlichen Materialien wie Beton oder Kunststoffen ersetzen und reduzieren.
Patience Naamara, Leiterin des Länderbüros Fairventures Worldwide Uganda, betonte den Zweck des Holzinnovationszentrums als Raum für Fachleute zum Austausch von Ideen, Erfahrungen und Fachwissen in der Forstwirtschaft und der Wertschöpfung von Holz und wies auf die bisherigen großen Erfolge hin:
„Wir engagieren uns für die Restaurierung von Waldlandschaften und arbeiten derzeit in mehr als zehn Distrikten in Uganda, wo wir kommunale Baumschulen betreiben. Dort haben wir zusammen mit den lokalen Gemeinschaften fast 1 Million Bäume im Rahmen der Agroforstwirtschaft gepflanzt. Das sind etwa 1.580 Hektar Bäume“, erklärte Patience Naamara.
Wolfgang Baum, Geschäftsführer von Fairventures Worldwide, unterstrich den Anspruch, dass künftige Holzbauprojekte unter uagndischer Leitung entstehen sollen: „Mit diesem ersten Gebäude möchten wir die Menschen inspirieren und zeigen, was mit Holz möglich ist, aber schon das nächste Projekt sollte unserer Ansicht nach unter ugandischer Leitung umgesetzt werden. Wir sind gerne bereit, bei jeder Art von Wissenstransfer unterstützen.“
Durch umfangreiche Recherchen haben wir Wissen zu den Chancen, aber auch den erheblichen Lücken in der Holzlieferkette in Uganda zusammengetragen, darunter Herausforderungen im Zusammenhang mit der Sichtbarkeit von Holz als moderner Baustoff, der Qualitätskontrolle, den existierenden Baunormen und der unzureichenden Infrastruktur für die Herstellung, Verarbeitung und Prüfung von Holz sowie Holzprodukten. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern begannen wir mit der Entwicklung von Holzwerkstoffen und bauten eine mechanische Leimholzpresse, um das erste verleimte Brettschichtholz in Uganda herzustellen.
Matthias Schauer, der deutsche Botschafter in Uganda und Ehrengast der Eröffnung, hob das transformative Potenzial des Holzbaus in Uganda hervor und verwies auf seine ökologischen Vorteile und wirtschaftlichen Chancen. Er berichtete über den Erfolg der Holzbauweise in Deutschland und äußerte sich optimistisch, dass dieses nachhaltige Modell in Uganda adaptiert werden kann, um Plantagenbesitzer und -arbeiter zu unterstützen, das Pflanzen von Bäumen zur Bekämpfung des Klimawandels zu fördern und gleichzeitig die Wirtschaft des Landes anzukurbeln.
Darüber hinaus weckt das Holzinnovationszentrum Hoffnung und Neugier vor Ort. Wenn die Besucher das Holzinnovationszentrum erkunden, werden sie Zeugen der Möglichkeiten des nachhaltigen Bauens und der Bedeutung des Erhalts unserer natürlichen Ressourcen für künftige Generationen. In einer Welt, die mit der Verwendung kohlenstoffintensiver Materialien und der Verschmutzung durch Plastik zu kämpfen hat, symbolisiert das Holzinnovationszentrum eine Alternative und einen Fortschritt in Bezug auf diese ökologischen Herausforderungen. Durch die Einführung nachhaltiger Praktiken und die Verwendung von Holz als nutzbares Baumaterial setzt es ein Zeichen für andere Regionen. Durch gemeinsame Anstrengungen und innovative Lösungen wie das Holzinnovationszentrum können wir auf eine nachhaltigere Zukunft bauen.