Dank der Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie: Wie wir Aufforstung, Waldschutz & Agroforstsysteme in Uganda voranbringen

28. November 2025|In News, Uganda

Agroforst statt Abholzung: Ein Einblick, wie im Central Forest Reserve in Jubiya nachhaltige Veränderungen entstehen

Das schnelle Bevölkerungswachstum in Uganda führt zu einer steigenden Nachfrage nach Brennholz und landwirtschaftlichen Flächen – und setzt so die Wälder des Landes stark unter Druck. In alarmierendem Tempo schwindet die Waldfläche, was nicht nur die Artenvielfalt bedroht, sondern auch die Lebensgrundlagen vieler Menschen gefährdet. 

Im Jubiya-Wald am Ufer des Viktoriasees in Zentral Uganda verschärfen Holzkohlegewinnung sowie die Ausbreitung landwirtschaftlicher Nutzungen durch Bauern und Viehhalter die Situation zusätzlich. 

Das Jubiya Central Forest Reserve erstreckt sich über mehr als 4.500 Hektar und zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe Biodiversität aus. In den umliegenden Dörfern am Rand des Schutzgebiets leben rund 10.000 Menschen. Um der Entwaldung wirksam entgegenzuwirken, braucht es eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden.

Fairventures setzt in diesem komplexen Kontext auf die Wiederherstellung degradierter Waldgebiete im Zusammenhang mit nachhaltigen Ansätzen für Einkommen und Holzgewinnung der lokalen Gemeinden. Im Rahmen des Postcode-Projektes werden Bäume gepflanzt und Kleinbäuerinnen und -bauern trainiert. Zusätzlich werden mit anderen Projekten z.B. Trainings zur Honigerzeugung durchgeführt.

Vielen Dank an die Deutsche Postcode Lotterie!

Dank der Unterstützung der Postcode Lotterie konnte Fairventures über 300 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern schulen und stärken. Dafür wurden Farmer Field Schools durchgeführt, bei denen praktische Maßnahmen zur Wiederherstellung des Waldes im Mittelpunkt standen. Bäuerinnen und Bauern treffen sich dazu direkt im Wald und bekommen ganz praktisch gezeigt, welches Vorgehen beim Pflanzen von Bäumen zu den größten Erfolgen führt. Im nächsten Schritt führt die Gruppe das Erlernte selbst durch. So bleibt das Wissen nicht abstrakt und verfestigt sich.

Die Setzlingsproduktion war erfolgreich, sodass die Verteilung an Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu Beginn der Regenzeit, also im September, ohne Komplikationen stattgefunden hat. Bis September wurden bereits über 80,000 Setzlinge verteilt, große weitere Zahlen befinden sich noch in der Baumschule zur baldigen Verteilung.

Im engen Dialog mit der lokalen Bevölkerung

FVW ist überzeugt davon, dass es für nachhaltige und echte Veränderungen nur mit der engen Einbindung der Menschen vor Ort funktioniert. Ein großer Erfolg in der Projektlaufzeit war der Aufbau einer geschlechtergerecht besetzten Steuerungsgruppe aus der Gemeinschaft. Monatliche Schulungen und regelmäßige Treffen des Steuerungskomitees sorgten für Transparenz, Austausch und aktive Mitgestaltung.

Trotz unvorhersehbarer Regenfälle erzielten die Wiederaufforstungsmaßnahmen vielversprechende Ergebnisse:

Die Gemeinden äußerten ihre Wertschätzung für die positiven Auswirkungen – sowohl auf die Gesundheit des Waldes als auch auf die Lebensgrundlagen der Haushalte. Die Holzkohlegewinnung ist zurückgegangen, illegale Nutzungen wurden reduziert, und das Interesse am Anbau von Baumarten mit heilpflanzlicher Wirkung wie Prunus africana und Canarium schweinfurthii wächst. Darauf aufbauend plant FVW, interessierten Haushalten weitere Setzlinge dieser Arten bereitzustellen.

Gemeinsam stark: Lebensgrundlagen, die Wälder wiederherstellen

In dem Bewusstsein, dass Armut ein zentraler Treiber von Entwaldung ist, sprachen sich die Gemeinden für vielfältige Einkommensmöglichkeiten aus – etwa durch Agroforstwirtschaft, Imkerei und Schulungen zu energiesparenden Kochmethoden. Besonders wichtig ist ihnen dabei die Einbindung aller Altersgruppen. Der eigentliche Erfolg liegt im langfristigen Wandel, den das Projekt angestoßen hat: ein Modell für nachhaltige Waldwiederherstellung, ein widerstandsfähiges Ökosystem – und vor allem gestärkte Gemeinschaften, die sich aktiv für den Schutz der Wälder einsetzen.

Aus einem Pilot ist ein kollektives Engagement entstanden: Gemeinsam übernehmen lokale Akteur*innen Verantwortung für eine grünere und nachhaltigere Zukunft Ugandas. Ein Ansatz, der in Zukunft auch in anderen Central Forest Reserves des Landes Anwendung finden könnte.

Über die Deutsche Postcode Lotterie: 

Die Deutsche Postcode Lotterie ist eine Soziallotterie, d. h. es gehen mindestens 30 Prozent aller Loseinnahmen an Projekte aus den Bereichen Chancengleichheit, sozialer Zusammenhalt sowie Natur- und Umweltschutz. So förderte die Postcode Lotterie seit ihrer Gründung 2016 in Deutschland bereits rund 6.500 soziale und grüne Projekte mit mehr als 325 Millionen Euro. Über die Auswahl der Projekte entscheidet ein Beirat unter Vorsitz von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Prof. Dr. Rita Süssmuth. Weitere Informationen unter: https://www.postcode-lotterie.de/guter-zweck