Fairventures Worldwide hat in Zusammenarbeit mit Latek Stay Alliance und Eco-Agric Uganda ein Agroforstprojekt in den Bezirken Hoima, Kikuube und Kibaale gestartet. Diese Partnerschaft umfasst nicht nur die Aufzucht und Verteilung einheimischer Baumsetzlingen, sondern auch den Einsatz tierischer Helfer in Form dreier Bienenstöcke.
Im Rahmen des Stay-Projekts in Kibaale zeigt uns Julius Businge von Eco Agric den Bienenstand in einem kleinen Schilf-Lehm-Haus, das bereits drei Bienenstöcke beherbergt, die für das Ökosystem von großer Bedeutung sind.
Ein nahe gelegener Bach dient als Wasserquelle, Maniokmehl als Nahrungsergänzung für die Bienen. Die Insekten sind ein zentraler Bestandteil des Agroforstprojekts. Indem sie Pflanzen bestäuben und Honig produzieren, tragen sie zu einem gesunden und nachhaltigen Ökosystem bei.
Julius zeigt uns Anwendungsbeispiele für urbane Landwirtschaft, die Menschen dazu inspirieren sollen, auch auf kleinen Grundstücken und in städtischen Räumen Pflanzen anzubauen. „Wir ziehen diese Pflanzen in Beuteln heran, damit können sie auch in einer urbanen Umgebung verwendet werden,” erklärt er. Auf dem Testgelände wächst unterschiedliches Gemüse, darunter Kohl, Auberginen und Zwiebeln.
Das Gemüse sprießt im Agroforstkonzept neben einheimischen Baumarten. Julius demonstriert, wie er das Wachstum einzelner Bäume monatlich manuell erfasst. Seine Dokumentation zeigt eine Wachstumsrate von etwa 16 cm pro Monat. Schon bald kann für die Messung die TREEO App benutzt werden, die von Fairventures Digital entwickelt wird.
Einer von Julius‘ Kollegen, Godfrey Adjuna, erklärt die verschiedenen Pflanzintervalle und demonstriert die Anwendung unseres Agroforstansatzes auf einem der Testfelder. Dabei werden Bäume und Zwischenfrüchte gemeinsam auf einem Feld angebaut.
Neben der Bienenzucht und der Agroforstwirtschaft beinhaltet der Ansatz die Aufzucht und Pflege verschiedener einheimischer Baumsetzlinge in Baumschulen. Godfrey zeigt uns das Gewächshaus, in dem das Team die Setzlinge aufzieht, die später an die Bauern vor Ort verteilt werden. Er weist darauf hin, dass die Setzlinge den Landwirten kostenlos zur Verfügung gestellt werden und dass das Team auch Hilfestellung beim richtigen Anbau von Bäumen und Gemüse gibt.
Godfrey erklärt, dass Baumsämlinge wie Maesopsis eminii im Ursprungszustand eine harte Samenschale haben, die ihren wertvollen Kern schützt. „Um sicherzustellen, dass die Sämlinge aus dieser harten Samenschale keimen, muss man eine Sandschicht auf den Boden legen. Dann legt man die Samen auf diese Schicht.“ Nachdem man das Beet gewässert und mit Grasmaterial abgedeckt hat, kann man nach einer Zeit die Setzlinge entdecken, die aus ihrer harten Samenkruste herauswachsen. Dann dauert es nicht mehr lange, bis aus ihnen ein richtiger, kleiner Baum entsteht.
Das langfristige Ziel des Stay Projekts besteht darin, einen funktionierenden und sich teilweise selbst finanzierenden Aufforstungssektor in Uganda zu etablieren. Denn dieser schafft Einkommen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, bekämpft den Klimawandel und versorgt die Industrie mit Holz. Wir sind dankbar für Julius, Godfrey und alle in Uganda, die diese wirkungsvollen Projekte durchführen.