Ein Paradigmenwechsel: Warum Yunizar & Charles von der Holzindustrie zu Fairventures wechselten
Die Forst- und Holzindustrie ist einer der größten Wirtschaftszweige Indonesiens und beschäftigt Millionen von Menschen. Doch dafür zahlen wir womöglich einen hohen Preis: Werden natürliche Ressourcen in nicht nachhaltigem Maße genutzt, führt das zu einer Abwärtsspirale, die sowohl die Umwelt als auch die lokale Bevölkerung beeinträchtigt. Zwei unserer Teammitglieder berichten über ihre früheren Jobs in der Holzindustrie – und ihre Entscheidung, sich beruflich zu verändern.
Bei Fairventures sind wir davon überzeugt, dass Aufforstung mehr ist als nur Bäume pflanzen. Deswegen streben wir mit unserem Ansatz eine ökologisch, sozial und auch ökonomisch nachhaltige Lösung an, von der alle profitieren. Seit mehr als acht Jahren arbeiten wir daran, Menschen dazu zu befähigen, das Beste aus den natürlichen Ressourcen herauszuholen – und ihnen gleichzeitig das Wissen zu vermitteln, das sie benötigen, um ihre Umwelt zu schützen.
Unser Team besteht aus Experten mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen. Charles Tanaka und Yunizar arbeiten, zum Beispiel, am Aufbau einer nachhaltigen Wertschöpfungskette. Beide blicken auf eine Karriere in der Forst- und Holzwirtschaft zurück. Wir haben mit ihnen über ihre berufliche Neuausrichtung gesprochen – und über die Motivation hinter diesem Schritt.
Yunizar erzählt, in seinem alten Job habe die Abholzung von Wäldern auf der Tagesordnung gestanden. Durch seine neue Tätigkeit bei Fairventures habe er einen anderen Blickwinkel auf die Situation gewonnen. Er fühle sich verpflichtet, im Wald zu arbeiten und gleichzeitig die natürliche Umwelt zu schützen. Außerdem ist Yunizar davon überzeugt, dass die von uns gelieferten Bäume für die Landwirte einen hohen wirtschaftlichen Wert haben, was seine Bemühungen um so sinnvoller machen.
Im Gegensatz zu Yunizar hatte Charles ursprünglich geplant, sich komplett aus dem Berufsleben zurückzuziehen. Erst das Angebot von Fairventures brachte ihn dazu, dieses Vorhaben nochmal zu überdenken. Nach über 20 Jahren in der Holzindustrie war Charles klar geworden, dass er zur massiven Abholzung des Regenwaldes beigetragen hatte. Für ihn stellte der Jobwechsel eine Art Wiedergutmachung für seine lange Karriere in der Industrie dar.
„Wenn Menschen es gewohnt sind, sich Dinge aus der Natur zu nehmen, ohne dabei auf den Aspekt der Nachhaltigkeit zu achten, ist es schwierig, ihre Mentalität zu ändern”, erklärt Charles. Dennoch sei er zuversichtlich, dass gerade ein Verständnis für die negativen Auswirkungen unseres Handelns und das daraus resultierende Ungleichgewicht entsteht. „Von meinem jetzigen Standpunkt aus kann ich erkennen, wie gegensätzlich die Dinge, die ich früher getan habe, zu dem sind, was ich heute tue“, sagt er.
Charles und Yunizar vollziehen einen Paradigmenwechsel. Während sie sich früher ausschließlich darauf konzentriert hatten, wie sie das meiste Geld für ihren Arbeitgeber verdienen konnten, fungieren sie jetzt als Vermittler, als Wegbereiter für eine erfolgreiche Koexistenz von Gesellschaft und Natur. Ihr Erfolg wird nicht nur an der Zahl der gepflanzten Bäume oder der Größe der aufgeforsteten Fläche gemessen, sondern auch an dem Nutzen, den sie für die Gesellschaft stiften. Und an der Zahl der Menschen, denen sie helfen können, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, ohne dabei Natur zu gefährden.
Charles erklärt: „Was wir tun können, ist, die Menschen aufzuklären und für die Situation zu sensibilisieren – damit sie pflanzen und von den Vorteilen profitieren können, und damit sie diese Einstellung an die nächste Generation weitergeben. Eigentlich wollen wir alle doch nur ein gutes Leben führen. Unserer Aufgabe ist es, herauszufinden, wie wir das in Arbeitsschritte für die Aufforstung umsetzen können.”
Millionen von Menschen profitieren von der Holz- und Forstindustrie in Indonesien. Das ist nicht verwerflich. Doch wir dürfen nicht vergessen, die Folgen unseres Verhaltens zu reflektieren. Yunizar und Charles plädieren dafür, das zu nutzen, was die Natur uns zur Verfügung stellt, und gleichzeitig darüber nachzudenken, was wir im Gegenzug für einen solchen Gefallen zurückgeben können. Ihre Geschichten beweisen, dass es nie zu spät ist, Verantwortung zu übernehmen.