Kleinbauer Pasihan pflanzt Hoffnung für die nächste Generation
Pasihan steht auf seinem Feld und begutachtet einen der Bäume, die er vor einem knappen Jahr dort gepflanzt hat. Es ist ein schwülheißer Morgen auf Borneo. Im Hintergrund sorgen tausende Vögel und Insekten für die charakteristische Geräuschkulisse des indonesischen Regenwaldes. Konzentriert streicht der Kleinbauer mit einer Hand über den Stamm und begutachtet den Zustand der Rinde. Pasihan nickt zufrieden. Er ist stolz darauf, wie schnell seine Bäume wachsen.
Erst 2021 hatte sich der Kleinbauer gemeinsam mit anderen Farmern im Dorf Jangkit dazu entschlossen, an unserem 100 Million Trees Projekt teilzunehmen. Seitdem pflanzt er auf seinem Feld Sengon an. Schon jetzt überragen ihn einige seiner Bäume deutlich. “Für uns Landwirte”, erzählt Pasihan, “ist das ein aufregendes Experiment.” Es sei das erste Mal, dass Kleinbauern in Jangkit Sengon anbauen. Jetzt erkennt er die Vorteile der schnell wachsenden Baumart. “Die Einzigartigkeit von Sengon liegt für mich darin, dass er den Anbau von Zwischenfrüchten zulässt”, erklärt Pasihan. Auf seinem Feld wachsen unter anderem Durian- und Guavenpflanzen, sowie Bananenstauden. Dadurch kann der Kleinbauer kurz- und mittelfristige Einkommen generieren, während seine Bäume Woche für Woche größer werden.
Schon jetzt – ungefähr ein Jahr nach Projektstart in Jangkit – beobachtet Pasihan positive Veränderungen in seinem Dorf. Er und die anderen Landwirte hätten viel Wissen gewonnen, verfügten jetzt über ein besseres Verständnis für Landwirtschaft und Klimaschutz. Das mache ihm Mut in Anbetracht fortschreitender Entwaldung. “Wir sehen hier”, berichtet Pasihan, “dass unsere natürlichen Wälder vom Aussterben bedroht sind.” Gerade deshalb sei es so enorm wichtig, Bäume zu pflanzen.
Mit jedem Setzling pflanzt Pasihan ein Stück Zukunft
“Bäume ziehen Schadstoffe aus der Luft. Sie beschützen uns vor Unwettern. Und was noch viel wichtiger ist –”, Pasihan zeigt auf seine beiden Söhne, die zwischen den Bananenstauden toben, “wir können sie in Zukunft an unserer Nachfahren vererben.” Zwar sind die Jungs noch zu klein, um auf dem Feld mitzuarbeiten, doch ihr Interesse an der Arbeit des Papas ist schon jetzt riesig. Das wird deutlich, wenn Pasihan ihnen zeigt, wie man eine junge Durianpflanze pflegt. Aufmerksam verfolgen die beiden jeden Handgriff ihres Vaters. “Ich hoffe, diese Pflanze wächst prächtig. In ein paar Jahren könnt ihr beiden dann das Ergebnis unserer Arbeit schmecken”, sagt der Kleinbauer.
Die Klimakrise stellt Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auf Borneo vor zahlreiche Herausforderungen. Doch Pasihans Geschichte zeigt, dass es sich lohnt, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen. Genau wie seine Söhne werden die Bäume und Pflanzen auf Pasihans Feld in den nächsten Jahren weiter wachsen. Und mit jedem neuen Setzling pflanzt der Kleinbauer ein weiteres Stück Zukunft.