Bei Fairventures Worldwide stehen große Veränderungen an: Nach mehr als 9 Jahren als Geschäftsführer verlässt unser Gründer Johannes Schwegler zum Ende dieses Monats die Geschäftsführung, um sich voll und ganz seinen Aufgaben in unserer Schwesterfirma Fairventures Digital (TREEO) zu widmen.
Zukünftig werden Megan King und Wolfgang Baum Fairventures Worldwide leiten. Wir sind sehr dankbar für alles, was Johannes über die Jahre in die Organisation eingebracht hat, und wünschen ihm viel Erfolg in seiner neuen Rolle. Als Gesellschafter der Organisation wird er natürlich weiterhin eng mit Fairventures Worldwide verbunden bleiben.
Mehr zu seinem Wechsel erfahrt ihr im Interview mit Johannes, Megan und Wolfgang.
Interview mit Johannes, Megan und Wolfgang
Johannes, nach mehr als neun Jahren als CEO von Fairventures Worldwide verlässt du im Oktober die Geschäftsführung. Lass uns einen Blick zurück werfen: Was hat dich dazu motiviert, Fairventures zu gründen?
Johannes Schwegler: Als junger Mensch habe ich acht Jahre lang in Indonesien gelebt. In Borneo habe ich die Zerstörung des Regenwaldes hautnah miterlebt. Damals entdeckte ich das Potenzial von Baumpflanzungen als Chance, ein Zusatzeinkommen für die Menschen vor Ort zu schaffen. Später wurde auch immer klarer, dass Bäume eine wirksame naturbasierte Lösung im Kampf gegen den Klimawandel sind.
Als du damals angefangen hast, hättest du dir jemals vorstellen können, dass aus Fairventures eine Organisation dieser Größe wird?
JS: Nein, am Anfang dachte ich nur: „Lass uns anfangen und sehen, ob wir einen Weg finden, um zu helfen.“ Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass daraus eine Organisation wird, wie wir sie jetzt haben. Es war ein Lernprozess in den letzten Jahren, und wir lernen immer noch dazu, bis zum heutigen Tag. Denn der Waldzyklus beträgt nicht nur 3-4 Jahre, sondern mindestens 10 Jahre!
Megan und Wolfgang, was konntet ihr von Johannes in Bezug auf die Führung dieser Organisation lernen?
Megan King: Ich denke, Johannes’ größte Stärke ist seine Vision – er schaut zehn Jahre in die Zukunft, stellt sich vor, wie diese Organisation aussehen könnte, und dann strebt er danach.
Wolfgang Baum: Die Dinge mit einer gesunden Portion Pragmatismus angehen. Man sollte nicht mit einer voreingenommenen Haltung beginnen, sondern wirklich genau schauen, wie die Gegebenheiten sind und seine Lösung daran ausrichten.
Was könnt ihr beitragen, um Fairventures erfolgreich in die Zukunft zu navigieren?
WB: Fairventures Worldwide ist mein Arbeitgeber, seit ich mein Studium abgeschlossen habe. Im Laufe der Jahre habe ich fast alle Abteilungen und viele Aspekte unserer Arbeit kennengelernt und hoffe nun, dass ich alle meine Erfahrungen nutzen kann, um diese Organisation so zu führen, dass jede und jeder bei uns erfolgreich sein kann.
MK: Meine Antwort ist das Gegenteil zu Wolfgangs Antwort. Dies ist nicht mein erster Job. Ich habe Jahre lang in vielen Organisationen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet. Dabei habe ich verschiedenste Probleme auf lokaler und globaler Ebene aus diversen Blickwinkeln betrachtet. Ich hoffe, dass ich diese Perspektiven einbringen kann, um Fairventures in Zukunft erfolgreich mitzugestalten.
Johannes, wie fühlt es sich für dich an, deine Rolle als Geschäftsführer nach 9 Jahren abzugeben?
JS: Ehrlich gesagt, es fühlt sich sehr gut an. Es ist zwar nicht ganz einfach loszulassen, aber es ist der richtige Zeitpunkt.
Was schätzt du am meisten an deinen Nachfolgern Megan und Wolfgang?
JS: Es ist großartig zu wissen, dass die beiden neuen CEOs eine sehr hohe Motivation mitbringen, die Organisation weiterzubringen. Sie haben viel Erfahrung und stellen immer die Menschen in den Mittelpunkt. Denn bei uns sind die Menschen das Wichtigste!
Was bedeutet es für euch beide, in einem Team zu arbeiten Megan und Wolfgang?
WB: Angesichts der zunehmenden Komplexität unserer Organisation ist es ein Geschenk, in der Lage zu sein, die Verantwortung zu teilen. Megan und ich haben unterschiedliche Hintergründe, unterschiedliche Stärken und unterschiedliche Persönlichkeiten. Gemeinsam sind wir in der Lage, diese Aufgabe weit besser zu bewältigen, als es jeder von uns allein könnte. Wir können in den beiden Ländern präsenter sein, uns um viel mehr Angelegenheiten gleichzeitig kümmern, und uns gegenseitig anspornen.
MK: Die Tatsache, dass wir die Organisation in einem Team leiten, verdoppelt die Denkleistung und das kulturelle Verständnis der Personen, die auf dem Stuhl des CEO sitzen. Wir haben zwei unterschiedliche Perspektiven, um Probleme zu lösen und eine Vision für die Zukunft zu entwickeln. Das hat sich in den letzten Monaten bereits als sehr hilfreich erwiesen, und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es uns helfen wird, zu wachsen und die Herausforderungen von morgen zu meistern.
Johannes, du willst dich jetzt ganz auf deine neue Rolle als CEO von Fairventures Digital konzentrieren. Was sind deine Pläne?
JS: Im Grunde arbeiten wir auf demselben Gebiet wie FVW, aber in einem anderen Kontext. Wir wollen eine Lösung für Unternehmen anbieten, die negative Emissionen anstreben und ihre Klimaziele mit ihren sozialen Zielen und den Zielen der biologischen Vielfalt in Einklang bringen wollen. Bei TREEO können wir dies, indem wir hochwertige Kohlenstoffspeicherungen anbieten. Außerdem möchten wir Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit digitalen Tools ausstatten, um unseren Ansatz zu skalieren und mehr bewirken zu können.
Megan, Wolfgang, was sind eure Erwartungen an Fairventures? Wohin wird die Reise als Nächstes gehen?
MK: Wie Johannes schon sagte: Wälder wachsen nicht in drei Jahren, sondern in zehn bis 20. Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir anfangen können, unsere Arbeit datenbasiert zu analysieren. Darauf will ich mich konzentrieren: Die Auswertung unserer ersten Ernte und welche Schlüsse wir daraus ziehen können.
Der nächste Entwicklungsschritt für die Organisation ist das Wachstum. Wenn wir weiterhin erfolgreich sein wollen, müssen wir in der Lage sein, zu skalieren und geografisch zu wachsen, und dabei gleichzeitig einen Fokus auf qualitativ hochwertige Umsetzung zu legen.
Und der Schlüssel dazu ist die Datenanalyse. Zum ersten Mal können wir aus dem Vollen schöpfen und uns mit Zahlen befassen, die uns enorm helfen, Pläne für die Zukunft zu entwickeln.
WB: Nun, ich denke, FVW ist jetzt in Uganda und Indonesien gut etabliert. Wir haben ein Modell, das funktioniert und sich an verschiedene Länderkontexte anpassen lässt. Unser nächster Schritt besteht darin, zu prüfen, wo unser Ansatz noch anwendbar ist, und zu sehen, ob wir unsere Aktivitäten auf andere Länder ausweiten können. Aber auch innerhalb der Länder möchten wir weiter wachsen, um die Wirkung, die wir erzielen, zu verstärken.
JS: Ich denke, es geht darum, eine Lösung für das größte Problem zu finden, das wir derzeit haben: Den Klimawandel. Wir haben einen naturbasierten und auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichteten Ansatz. Wir lernen und testen weiter, um die beste Lösung zu finden, die der Umwelt und den dort lebenden Menschen zugutekommt.
WB: Ich stimme dir zu 100 % zu. Vielen Dank, Johannes, für 9 Jahre Engagement für Fairventures Worldwide.
MK: Ganz viel Erfolg für die nächsten Schritte bei TREEO.
JS: Herzlichen Dank, ich wünsche euch alles Gute!