kleiner Setzling daneben ein Maßband - 3,5 cm hoch

FAQ

Transparenz und Verständnis sind nicht nur das A und O, sondern auch das FAQ 😉 ! Aus diesem Grund findest du hier, die am häufigsten gestellten Fragen im Detail von uns beantwortet. Zur besseren Orientierung ist unser FAQ in verschiedene Kategorien unterteilt. So findest du deine Frage noch schneller und einfacher!

Über uns

Die Idee zu Fairventures Worldwide entstand in Indonesien, als unser Gründer Johannes Schwegler als Lehrer an einer Tischlerschule in Borneo arbeitete. Dort erlebte er, wie Unternehmen von der Abholzung profitierten, während die Einheimischen keinen Nutzen aus der Holzindustrie zogen. Er beobachtete auch, wie die Nachfrage nach Palmölplantagen stieg und wie große Flächen für Monokulturen gerodet wurden (und immer noch werden). Johannes wollte etwas gegen diese Entwicklungen unternehmen, und so entstand die Idee, mit Kleinbäuerinnen und -bauern vor Ort zusammenzuarbeiten, um einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, der den Menschen und der Umwelt zugutekommt.

Mehr über Johannes und die Geschichte von Fairventures findest du in seinem TEDx-Vortrag: https://youtu.be/RS1WJcaFFm8

Bei der Standortwahl für Uganda spielten bestehende Kontakte eine große Rolle. Ein gutes Netzwerk, vorhandenes Wissen sowie ein tiefes Verständnis der lokalen Gegebenheiten sind unbedingt notwendig, um im jeweiligen Projektland erfolgreich zu sein. Ebenso wichtig ist die Einbeziehung aller Beteiligten, damit die Arbeit zu einem langfristigen Erfolg führen kann.

Die Rechtsform unserer Organisation ist eine „gGmbH“. Dies ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach deutschem Recht. Damit ist Fairventures eine gemeinnützige Organisation wie jede andere auch, wird von der deutschen Regierung anerkannt und kann Spendenbescheinigungen ausstellen.

Fairventures Worldwide wurde zuerst gegründet. Aufgrund unseres Wunsches nach Skalierungsmöglichkeiten kamen neue Ideen auf. Das for-profit Schwesterunternehmen Fairventures Social Forestry (FSF) wurde als privatwirtschaftliches Unternehmen gegründet, um unseren Agroforst-Ansatz mit kommerziellen Mitteln zu erweitern. Durch die Möglichkeit, Investitionen zu erhalten, können FSF noch größere Flächen in den Tropen aufforsten und unsere Wirkung ausweiten. Die TREEO-App unserer for-profit-Schwesterfirma Fairventures Digital GmbH bringt klimaverantwortliche Unternehmen mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den Tropen zusammen, um degradierte Flächen wieder aufzuforsten. Fairventures Worldwide ist sowohl bei Fairventures Social Forestry als auch bei Fairventures Digital Gesellschafter.

Fairventures Worldwide wendet zur Wiederaufforstung die sogenannte Agroforstwirtschaft an, bei der schnell wachsende einheimische Leichtholzarten zusammen mit anderen Pflanzen wie Bohnen, Kakao oder Chilis gepflanzt werden. Darüber hinaus bringt Fairventures Worldwide Kleinbäuerinnen und -bauern mit Abnehmern aus der holzverarbeitenden Industrie oder beispielsweise Schokoladenherstellern zusammen und berücksichtigt so die gesamte Wertschöpfungskette. Dieser ganzheitliche Ansatz schafft kurz-, mittel- und langfristige Einkommensmöglichkeiten für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Fairventures Worldwide hat Ländervertretungen in Kampala, Uganda und Palangka Raya (Kalimantan Tengah), Indonesien. Uns ist es wichtig, dass diese Büros unter lokaler Leitung stehen. Die lokalen Teammitglieder kennen die Gegebenheiten und spezifischen Anforderungen besonders gut und können so die Projektarbeit bestmöglich gestalten.

Fairventures führt ausschließlich Wiederaufforstungsprojekte in den Tropen durch. FVW hat operative Ländervertretungen in Uganda und Indonesien. In Indonesien ist FVW in Zentral-Kalimantan tätig (Bezirke: Katingan, Gunung Mas und Barito Timur). In Uganda arbeitet FVW in West-Uganda (Bezirke: Hoima, Kikuube, Kibaale, Kyenjojo, Fortportal, Kasese, Rukungiri, Ntungamo, Isingiro, Mbarara), Zentraluganda (Wakiso, Mityana, Mukono) und Ostuganda (Tororo).

Es gibt vier Möglichkeiten, uns zu unterstützen.

1)    Erzähle anderen von uns. Ob in den sozialen Medien oder bei einem Abendessen – wir brauchen Menschen, die die Botschaft verbreiten, dass wirksame Klimaschutzmaßnahmen möglich sind.

2)    Arbeite mit uns. Wir suchen regelmäßig neue Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Bereichen. Wir nehmen auch Initiativbewerbungen entgegen.

3)    Spende. Unsere Arbeit ist nur dank der vielen treuen Unterstützer*innen möglich.

4)    Sind Sie Unternehmer*in? Werfen Sie einen Blick auf unsere Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen.

Wenn du in einem für unsere Arbeit relevanten Feld qualifiziert bist, und dich gerne ehrenamtlich engagieren möchtest, melde dich gerne bei uns! Da wir selbst keine Bäume pflanzen (das machen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern), benötigen wir keine Hilfe beim Pflanzen von Bäumen und bieten auch keine Ehrenämter in diesem Bereich an.

Ja, wir haben schon viele Abschlussarbeiten betreut. Wende dich einfach mit einem Themenvorschlag bei uns, und wir prüfen, ob wir die Kapazität und den Bedarf haben. Bitte habe Verständnis dafür, dass eine Abschlussarbeit nur bei konkretem Bedarf möglich ist, denn wir wollen bei einer Zusage jeder und jedem Studierenden eine angemessene Unterstützung und Betreuung bieten.

Ja, sehr gerne! Bitte bewirb dich über dieses Formular (für Deutschland). Für eine Bewerbung in Indonesien sende uns deine Bewerbung bitte an careers.indonesia@fairventures.org und für Uganda an info.uganda@fairventures.org (auf Englisch).

Aufforstung

Ja, die Wiederaufforstung von degradierten Flächen ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Ansatzes. Als degradierte Flächen werden Flächen bezeichnet, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts gerodet worden sind und früher bewaldet waren. In Indonesien unterstützt FVW die Anpflanzung auf abgeholzten und derzeit unproduktiven Flächen. Aber degradiertes Land ist nicht immer gleichbedeutend mit unfruchtbarem Boden. Uganda zum Beispiel hat in vielen entwaldeten Gebieten eine gute Bodenqualität. Die dortigen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern nutzen diese Flächen größtenteils bereits für die Landwirtschaft, weshalb FVW auch in Uganda landwirtschaftliche Flächen durch die Anpflanzung von  Bäumen aufwertet  (= Aufbau von Agroforstsystemen).

FVW betreibt unsere eigenen Baumschulen oder arbeitet mit Partnern wie Berufsschulen oder örtlichen Kirchen zusammen und betreibt die Baumschulen gemeinschaftlich. In seltenen Fällen bezieht FVW auch Setzlinge von externen Baumschulen.

In Indonesien pflanzen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zwischen Oktober und März während der Regenzeit. In Uganda gibt es zwei Regenzeiten pro Jahr, in denen gepflanzt wird: April – Mai und September – Oktober. Aufgrund des Klimawandels treten die Regenzeiten immer unregelmäßiger auf, was es schwieriger macht, unsere Arbeit zu planen.

Zu weiten Teilen ist der Ansatz von Fairventures Worldwide in Indonesien und Uganda gleich. In beiden Ländern unterstützen wir die Wiederaufforstung degradierter ehemaliger Waldflächen mit schnellwachsenden Holzarten, Obstbäumen und Nutzpflanzen (=Agroforstmodell). In beiden Ländern bieten wir auch sogenannte Farmer Field Schools an und vermitteln Kleinbäuerinnen und Kleinbauern an Abnehmer für ihre Ressourcen.

Ein Unterschied besteht zum Teil in den Anbauflächen. In Uganda pflanzen viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auf bestehenden landwirtschaftlichen Flächen an, während in Indonesien die meisten Agroforstsysteme auf zuvor brachliegendem Land eingerichtet werden. Außerdem ist die Wachstumsrate der Bäume in Indonesien höher als in Uganda, aber auch die Wachstumsrate von Unkraut, das das Wachstum der Bäume verhindern kann. In Indonesien ist die holzverarbeitende Industrie bereits weiter entwickelt als in Uganda, sodass in Uganda noch mehr Aufbauarbeit geleistet werden muss.

In Deutschland wachsen die Bäume im Durchschnitt viel langsamer, sodass die Klimawirkung kurzfristig nicht mit der in tropischen Ländern mithalten kann. Zudem sind in Deutschland keine zertifizierbaren Waldprojekte möglich, da die Emissionsminderung aus dem deutschen Wald dem deutschen Staat zugerechnet wird. Darüber hinaus ist der soziale Aspekt bei der Auswahl der Länder, in denen wir pflanzen, von großer Bedeutung. In Indonesien und Uganda schaffen die Aufforstungsprojekte mit unserem Agroforstmodell auch wichtige Einkommensmöglichkeiten für die Familien der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Das Land gehört üblicherweise den Kleinbäuerinnen, die es bewirtschaften. Die Eigentumsverhältnisse in Ländern wie Indonesien sind jedoch zum Teil deshalb kompliziert, weil es kein zentrales Register der Landeigentümer*innen gibt – das kann zum Beispiel bedeuten, dass Flächen zwar lokal anerkannt werden, aber nicht in den Registern auf nationaler Ebene auftauchen. Glücklicherweise hat die demokratische Entwicklung in Indonesien dazu geführt, dass die nationale Regierung lokale Ansprüche immer mehr anerkennt und nach Wegen sucht, diese zu formalisieren.

Wir verpflichten uns, Insektizide, Herbizide, Fungizide und Pestizide nur in extremen Notsituationen einzusetzen, wenn ohne ihren Einsatz die wirtschaftliche Existenz der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern gefährdet wäre. Ansonsten verzichten wir auf diese Produkte und bringen nur auf besonders schwierigen Böden geringe Mengen an chemischen Düngemitteln ein. Gemeinsam mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern werden Forschungsprojekte zur Herstellung von organischem Dünger durchgeführt.

Wir unterstützen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern beim Aufbau von Agroforstsystemen. Unter Agroforstwirtschaft versteht man die Kombination von Land- und Forstwirtschaft auf ein und derselben Fläche. Wir setzen dieses Konzept um, indem die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auf ihren Feldern schnell wachsende einheimische Leichtholzarten zusammen mit Obstbäumen und Nahrungspflanzen wie Kaffee, Kakao, Erdnüssen, Bohnen, Chilis und Mais anpflanzen. Welche Arten gepflanzt werden, hängt von den spezifischen regionalen Bedingungen ab.

Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern können die Zwischenfrüchte für den Eigenbedarf nutzen oder durch den Verkauf nach einer kurzen Zeitspanne ein Einkommen erzielen. Langfristig (nach etwa zehn Jahren) bietet der Verkauf des Brennholzes eine zusätzliche Einkommensquelle für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und ihre Familien.

In sogenannten Farmer Field Schools lernen sie die grundlegenden Konzepte und Techniken der Agroforstwirtschaft kennen und wenden das Gelernte in praktischen Workshops direkt an. Neben der Verbesserung der Bodenqualität und des Mikroklimas (Feuchtigkeitsspeicherung), trägt die Aufforstung mit dem Agroforstkonzept auch zur Artenvielfalt bei. Im Gegensatz zu großflächigen Monokulturen bietet die Agroforstwirtschaft daher eine langfristig nachhaltige Lösung.

Wir haben 2014 in Borneo angefangen, Kleinbäuerinnen und -bauern beim Pflanzen von Bäumen zu unterstützen. Da wir wenig Vorbilder hatten, auf die wir unsere Arbeit stützen konnten, mussten wir unseren Ansatz Schritt für Schritt entwickeln. Dabei haben wir auch Fehler gemacht, sowohl bei der Qualität der Setzlinge wie auch bei der Intensität der Trainings. Wir haben zudem festgestellt, dass Kleinbäuerinnen und -bauern, die in Borneo nur schnellwachsende Hölzer pflanzen, nicht soviel Einkommenszuwachs erleben, dass es einen signifikanten Unterschied beider Armutsreduktion macht. Daher setzen wir nun verstärkt auf Agroforstsysteme, in denen z.B. auch Kakao gepflanzt wird.

Das hängt vom jeweiligen Ort und den Wünschen und Vorkenntnissen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ab. Weitere Informationen über die derzeit geförderten Zwischenpflanzen findest du auf unseren Länderseiten. Link Indonesien; Link Uganda

Aufforstung bedeutet mehr, als nur Bäume zu pflanzen. Um eine erfolgreiche Aufforstung zu gewährleisten, müssen die gepflanzten Bäume gepflegt werden. Laut einer Studie des britischen Centre for Ecology & Hydrology aus dem Jahr 2022 überleben im Durchschnitt nur 44% der Setzlinge mehr als fünf Jahre, was zeigt, dass die Pflege bei vielen Projekten nicht ernst genug genommen wird. Die Auswahl der Baumarten, ihre Eignung für die Standortbedingungen und die Versorgung mit Nährstoffen sind wichtig, um das Überleben der gepflanzten Bäume zu gewährleisten. Darüber hinaus sollte sich die Aufforstung nicht nur auf die Rückkehr von Bäumen konzentrieren, sondern auch den Aspekt der biologischen Vielfalt und der Gesundheit des Waldes berücksichtigen. Außerdem dient die Aufforstung mehr als nur einem ökologischen Zweck. Die Wälder sollen den lokalen Gemeinschaften eine nachhaltige Lebensgrundlage bieten.

Auch wir haben mit denselben Herausforderungen zu kämpfen. In den ersten Jahren in Indonesien war unsere Überlebensrate niedriger., als wir uns das gewünscht haben. Verbessertes Management der Baumschulen und verbesserte Trainings in Form der Farmer Field School sorgen mittlerweile dafür, dass unsere Überlebensraten höher gestiegen sind, aber auf einzelnen Flächen verlieren wir trotzdem manchmal noch die Hälfte der Setzlinge. Wir pflanzen in solchen Fällen nach, und zählen die Setzlinge für Nachpflanzungen nicht nochmal.

Weitere Informationen findest du hier.

Der Verlust der biologischen Vielfalt ist ein komplexes Problem, zu dessen Ausweitung viele Faktoren beitragen: Änderung der Flächennutzung von natürlichen Ökosystemen zu landwirtschaftlichen oder Bergbauflächen und der verstärkte Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und andere chemische Mittel in der Landwirtschaft gehören zu den Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt.

Die Agroforstsysteme, die wir umsetzen, sind weniger abhängig von chemischen Mitteln als die konventionelle Landwirtschaft. Außerdem führen wir dort, wo wir tätig sind, Gespräche mit den lokalen Gemeinschaften und anderen Interessengruppen über die Erhaltung der natürlichen Ökosysteme. Wir versuchen auch, alle natürlich gewachsenen Bäume auf den Flächen zu erhalten, die von den Kleinbäuerinnen und -bauern bepflanzt werden. Nicht zuletzt ersetzen die Ressourcen, insbesondere das in unseren Projektgebieten angebaute Holz, bis zu einem gewissen Grad das Holz aus natürlichen Wäldern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir versuchen, die Risiken für die biologische Vielfalt zu minimieren und die positiven Auswirkungen auf die Ökosysteme zu maximieren. Im Vergleich zu Naturschutz- oder Wiederherstellungsprojekten, die auf die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme abzielen, sind die Auswirkungen von unseren Projekten auf die biologische Vielfalt aber weniger signifikant.

Die Klimawirkung von Bäumen

Das Tempo der Klimakrise hat sich beschleunigt, sodass jeder, unabhängig von seinem Sektor, zur Reduzierung der Emissionen beitragen muss. Emissionssenkungen werden jedoch nicht ausreichen, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 1,5 °C zu begrenzen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, müssen Milliarden von Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernt werden. Die Absorption von Kohlenstoff umfasst Lösungen auf natürlicher Basis und die Entwicklung von Technologien zur CO₂-Bindung. Derzeit sind technologische Lösungen noch sehr teuer und können nicht sofort in großem Maßstab eingesetzt werden. Daher ist die Fotosynthese (der Prozess, bei dem Pflanzen Wasser, Licht und Kohlendioxid nutzen, um neue Pflanzensubstanz zu erzeugen) eines der wirksamsten Instrumente zur Verringerung des atmosphärischen Kohlenstoffs. Neben anderen Ansätzen soll das Pflanzen von Bäumen zur Verringerung der derzeitigen globalen Kohlenstoffemissionen beitragen. Dies ist ein besonders wirksamer Ansatz, wenn die Bäume gefällt und nachgepflanzt werden, und zu langlebigen, kohlenstoffbindenden Produkten verarbeitet werden.

Zunächst muss die Biomasse des Baumes geschätzt werden. Der durchschnittliche Kohlenstoffgehalt in der Trockenbiomasse eines Baumes wird auf fast 50 % geschätzt. Die Gesamtmenge des in einem Baum gespeicherten Kohlenstoffs kann berechnet werden, indem man die Trockenmasse (geschätzt in Tonnen) mit dem Kohlenstoffanteil multipliziert, der 0,47 beträgt.

Quelle: McGroMcGroddy, M.E. et al.; 2004; Scaling of C:N:P stoichiometry in forests worldwide: Implications of terrestrial Redfield-type ratios. Ecology 85: 2390-2401; In IPCC Chp4_Forest_Land_IPCC_Good Practice Guidance for LULUCF_V4_04; 2006; IPCC Guidelines for National Greenhouse Gas Inventories

Um von Kohlenstoff (C) zu Kohlendioxid (CO₂) zu gelangen, muss C mit dem Expansionsfaktor multiplizieren, der dem Atomgewichtsverhältnis von CO₂ zu C entspricht und 3,67 (44/12) beträgt.
Quelle: IPCC; 2006; IPCC Guidelines for National Greenhouse Gas Inventories

Dies hängt von der Art der Wälder, der Anpflanzungsfläche, dem Anpflanzungsschema und den gepflanzten Baumarten ab. So haben beispielsweise tropische Wälder das Potenzial, mehr Kohlenstoff zu binden als andere Waldarten (WRI).

Eine Studie von Bernal et al. (2018) ergab, dass die geschätzten Raten der Kohlendioxidbindung während der ersten 20 Jahre des Wachstums zwischen 4,5 und 40,7 Tonnen CO₂ pro Hektar und Jahr liegen (an verschiedenen Standorten: boreal, gemäßigt, tropisch).

Wenn Wälder abbrennen, wird der in den Bäumen gebundene Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre freigesetzt und erhöht die globalen Kohlenstoffemissionen, was den Klimawandel beschleunigt. Tatsächlich können Wälder auf zwei Arten mit dem atmosphärischen Kohlendioxid interagieren: Wenn sie gesund sind, nehmen sie Kohlendioxid, wenn sie beschädigt oder verbrannt werden, geben sie es wieder ab.

Wir ergreifen bei unseren Projekten Maßnahmen, um diese Risiken so weit wie möglich abzumildern. Um sicherzustellen, dass die Bäume nicht vorzeitig gefällt und nach der Ernte auch wieder aufgeforstet werden, werden schriftliche Vereinbarungen mit den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern unterzeichnet. Um das Risiko von Waldbränden zu verringern, werden die Mitarbeiter*innen vor Ort in der Einführung von Präventionsmaßnahmen und der Bekämpfung von Waldbränden geschult.

Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Studien zeigen, dass Menschen, die ihre Kohlenstoffemissionen ausgleichen, sich auch in anderen Bereichen ihres Lebens klimafreundlicher verhalten. Das macht Sinn: Wenn man sich persönlich für eine Sache engagiert, möchte man, dass sie erfolgreich ist.

Forscher der ETH Zürich unter der Leitung von Jean-François Bastin haben errechnet, dass 900 Millionen Hektar Land für die Aufforstung zur Verfügung stehen, wodurch in einem Jahrhundert rund 206 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden werden könnten. Das ist jedoch ein Thema, über das Expert*innen weiterhin streiten. Unabhängig vom Ausgang dieser wissenschaftlichen Debatte ist das globale Potenzial bedeutend, aber auf keinen Fall  so bedeutend, dass alle anderen Methoden zur Bekämpfung des Klimawandels zugunsten der Aufforstung aufgegeben werden sollten.

Zusammenarbeit mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern

Wir unterstützen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bei der Wiederaufforstung ihres degradierten Landes. Nachdem sie ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet haben, besucht eine/r unserer Mitarbeitenden deren Flächen, um sie auf ihre Eignung zu prüfen. Wenn das Land geeignet ist, werden die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu unserer Farmer Field School eingeladen, einer Reihe von praktischen Workshops. In diesen Schulungen lernen die Teilnehmenden wichtige Grundlagen über das Pflanzen, Pflegen und Ernten von Bäumen und Zwischenfrüchten sowie über die effektive Planung der Bepflanzung ihres Landes. Mit diesen Vorbereitungen ist klar, wie viele Setzlinge von welchen Arten in der nächsten Pflanzsaison benötigt werden. Wir verfügen über eigene Baumschulen, um diese Setzlinge zu züchten. Unsere Mitarbeiter kontrollieren, ob die vorgesehenen Pflanzflächen von den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ordnungsgemäß vorbereitet wurden. Die Setzlinge werden dann an die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern verteilt, die dann ihre Felder bepflanzen. Auch nach der Anpflanzung stehen unsere Mitarbeitenden vor Ort als Ansprechpersonen bei Problemen zur Verfügung. Wir vermitteln darüber hinaus auch mögliche Absatzmärkte für Holz und Nutzpflanzen.

Als konkrete Maßnahmen erhalten die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Schulungen zur Agroforstwirtschaft, Unterstützung bei der Bodenvorbereitung, kostenlose Setzlinge und Unterstützung bei der Vermarktung des Holzes und der Zwischenfrüchte. Erhöhte Einkommensmöglichkeiten und eine verbesserte Widerstandsfähigkeit des Bodens gegen Dürreperioden motivieren die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zur Teilnahme. Sie werden nicht für das Pflanzen von Bäumen bezahlt.

In Übereinstimmung mit unserem Ansatz fällen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern die Leichtholzbäume, wenn sie ein angemessenes Alter für die Ernte erreicht haben. Sie verkaufen das Holz und pflanzen dann neue Setzlinge auf ihrem Land. Dazu haben wir schriftliche Vereinbarungen getroffen. Wenn sie die Bäume vorzeitig fällen, werden sie von unseren Programmen ausgeschlossen.

Verantwortungsvolle Wertschöpfungsketten

Das hängt davon ab, was mit dem Holz geschieht. Wird es als Brennholz verwendet, wird das gesamte CO₂ wieder in die Atmosphäre abgegeben. Wird der Baum für den Hausbau verwendet, wird ein großer Teil des CO₂ langfristig gespeichert. Fairventures entwickelt in Indonesien und Uganda moderne Holzkonstruktionen, um eine solche Langzeitspeicherung zur Norm zu machen.

Die durchschnittliche Verteilung der CO₂-Speicherung innerhalb eines Baumes wird hier in einem Diagramm erläutert.

Die Erlöse aus dem Holzverkauf sind ein wesentlicher Bestandteil der Einkommensstrategie der beteiligten Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die keine Möglichkeit haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, ist es von entscheidender Bedeutung, durch Aufforstungsmaßnahmen Einkommen zu erzielen. Wir arbeiten mit einem System der Wiederaufforstung, Ernte und Wiederbepflanzung. Dieser Ansatz kann verhindern, dass Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihr Land in Monokulturen für Palmöl umwandeln oder es für illegalen Bergbau nutzen, der die Umwelt nachhaltig schädigt. Außerdem ist der Bau mit Holz deutlich umweltfreundlicher als die Verwendung von Beton und Stahl.

Im Idealfall wird das gefällte Holz zur Herstellung von Produkten mit langer Lebensdauer verwendet, sodass das CO₂ langfristig gespeichert werden kann, z. B. Baumaterialien oder Möbel. Wir arbeiten mit der holzverarbeitenden Industrie in Indonesien und Uganda zusammen, um solche Produkte zu entwickeln und Marktchancen für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu schaffen.

Derzeit werden die meisten Bäume zu Sperrholz und anderen technischen Holzprodukten verarbeitet. Das Holz wird dann u. a. als Material für Möbel und Türen verwendet. In Zukunft sollen mehr Baumaterialien hergestellt werden.

Transparenz

TREEO ist eine App, die derzeit von Fairventures Digital, unserem Schwesterunternehmen, entwickelt wird. Die App wird es Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ermöglichen, ihr Land mit ihren Android-Smartphones zu überwachen.

Es funktioniert folgendermaßen: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern können von jedem Baum ein geolokalisiertes Bild machen. Der TREEO-Algorithmus ermittelt dann den Durchmesser des Baumes, aus dem sich mithilfe einer allometrischen Formel die Höhe berechnen lässt (allometrische Formeln beschreiben das Verhältnis zwischen Durchmesser und Höhe einer bestimmten Baumart). Aus Durchmesser und Höhe lässt sich dann das Volumen des Baumes und damit seine CO₂-Speicherfähigkeit berechnen. Durch die jährliche Überwachung jeder Parzelle mit der TREEO-App erhält Fairventures Worldwide einen detaillierten Überblick über den Zustand der gepflanzten Bäume. So können die Setzlinge bei Bedarf nachgepflanzt werden. Die Fairventures Digital GmbH betreibt die TREEO-App und arbeitet derzeit daran, sie voll funktionsfähig zu machen.

Wir berechnen 5€ pro Baum. Welche Kosten darin enthalten sind, können Sie in der interaktiven Grafik am Ende unserer Spendenseite sehen.

Wir sind davon überzeugt, dass Wiederaufforstung mehr bedeutet, als nur Bäume zu pflanzen. Unser Ansatz strebt eine ökologisch, sozial und auch wirtschaftlich nachhaltige Lösung an, von der alle profitieren.

Unsere Arbeit basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und der Förderung von Agroforstsystemen sowie von verantwortungsvollen Wertschöpfungsketten für Holzprodukte.

Es gibt viele Ansätze und Wege zu ähnlichen Zielen. Wir schätzen andere Organisationen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, und sehen sie nicht als Konkurrenz. Ganz im Gegenteil: Wir versuchen immer, von ihnen zu lernen und nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu suchen. Bei möglichen Verfehlungen anderer Organisationen ist es uns wichtig, dass Kritik immer konstruktiv geäußert wird.

Wir arbeiten in komplexen Zusammenhängen und müssen oft Ansätze neu entwickeln, da wir nicht auf Bewährtes zurückgreifen können. Dabei machen auch wir immer wieder Fehler. Uns ist es aber wichtig, diese offenzulegen und transparent mit Fehlschlägen umzugehen.

Ja, unsere Jahresabschlüsse werden jährlich in unserem Jahresbericht und auf unserer Transparenzseite veröffentlicht.

Die gespendeten Bäume werden höchstwahrscheinlich nach 10 Jahren nicht mehr stehen. Unser Ansatz plant eine Weiterverarbeitung zu Holzprodukten nach etwa 8-10 Jahren ein. Dort wird ein Teil des CO₂ langfristig gespeichert. Natürlich empfehlen wir den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Bäume nachzupflanzen. Das bedeutet, dass 10 Jahre nach der Erstbepflanzung wahrscheinlich neue Bäume an der gleichen Stelle stehen werden. Die Entscheidung, wie das Land genutzt wird und wann geerntet wird, liegt jedoch bei den die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Wir stehen ihnen während des gesamten Prozesses mit Rat und Tat zur Seite.

Bäume sind Pflanzen, die gedeihen oder sterben, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Selbst unter nahezu optimalen Bedingungen überlebt nicht jeder Baum. Insbesondere in den ersten Jahren unserer Tätigkeit hatten wir hohe Verluste an Bäumen zu verzeichnen, da wir noch nicht genau wussten, welche Baumarten auf welchen Böden gedeihen können.

Manchmal werden Bäume auch entfernt, damit sie anderen Bäumen nicht das Licht oder den Platz wegnehmen (Durchforstung).

Darüber hinaus gibt es mehrere Risiken und Gründe für das Scheitern der Anpflanzung auf einzelnen Feldern. Dazu gehören Umweltkatastrophen wie Hochwasser und Waldbrände, aber auch illegaler Holzeinschlag oder die Beendigung der Zusammenarbeit vonseiten der Kleimbäuerinnen und Kleinbauern. Unsere Planung berücksichtigt diese Risiken so weit wie möglich. Wir versuchen, wann immer möglich, Ersatzbäume nachzupflanzen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich über unsere Fortschritte zu informieren. Hier ein paar davon: Unser Newsletter (4x pro Jahr)

Unser Blog
Unsere Webmap
Unser Jahresbericht
Über die sozialenMedien: Instagram, LinkedIn, Facebook

Spenden

Unten auf unserer Spendenseite findet sich eine Grafik, die zeigt, für welche Aktivitäten deine Spende verwendet wird.

Wenn du beim Spendenvorgang angibst, dass du eine Spendenbescheinigung benötigst, erhältst du diese im ersten Quartal des Folgejahres per E-Mail. Bitte beachte, dass die Bescheinigungen derzeit nur in deutscher Sprache ausgestellt werden.

Ja, das ist möglich. Wenn du per Überweisung spenden möchtest, bitten wir dich den Spendenprozess auf der Website zu durchlaufen, damit wir die Daten für deine Spendenbescheinigung in unserem System gespeichert haben. Die Kontodaten für die Überweisung werden während dieses Spendenvorgangs angezeigt.

Du kannst deine Spende auf unserer Seite “Spende verwalten” anpassen oder dich mit deinem Anliegen an spenden@fairventures.org wenden.

Du erhältst eine Geschenkurkunde für deine Baumspende, wenn du über diese Seite eine Spende tätigst.

Für Unternehmen

Wir freuen uns über eine Unterstützung unserer Arbeit in Form einer Spende oder im Rahmen eines Sponsorings. So sind beispielsweise Absatzspenden möglich, bei denen ein kleiner finanzieller Beitrag pro verkauftem Produkt direkt in unsere Projektgebiete fließt. Oder Sie forsten mit uns gemeinsam eine degradierte Fläche in unseren Projektgebieten analog zu den nicht vermeidbaren CO₂-Emissionen Ihres Unternehmens (CO₂-Fußabdruck) wieder auf und leisten damit einen Klimabeitrag. Jedes Unternehmen ist anders. Daher erarbeiten wir für Ihr Unternehmen eine individuelle Lösung.

Der volle Betrag einer Spende wird für einen bestimmten gemeinnützigen Zweck verwendet. Für Ihren Beitrag erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. Darüber hinaus können Sie sich eine personalisierte Urkunde erstellen lassen. Da eine Spende frei von jeder Gegenleistung ist, erfolgt keine detaillierte Kommunikation in unserem Namen.

Anders beim Sponsoring: Im Rahmen eines Sponsorings können Sie mit Ihrem Engagement für ein Fairventures-Projekt werben (z.B. mit unserem Logo, Texten und Fotos auf Ihrer Homepage, in einem CSR-Dokument oder an anderen Stellen Ihrer Öffentlichkeitsarbeit). Es besteht auch die Möglichkeit, Ihr Firmenlogo oder einen Bericht auf unserer Website zu veröffentlichen. Die Details werden in einem Sponsoringvertrag festgehalten und wir stellen Ihnen den Sponsoringbetrag zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer in Rechnung. Der große Vorteil: Der gesponserte Betrag ist als Betriebskosten ohne Höchstgrenze steuerlich absetzbar.

Spenden sind ganz einfach online über unsere Website möglich. Für Ihre Spende erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. Falls Sie sich unsicher sind, ob die Unterstützung der Arbeit von Fairventures Worldwide mit Ihrem Unternehmen das Richtige ist, schreiben Sie uns gerne über unser Kontaktformular. Wir melden uns dann bei Ihnen und beantworten gerne alle Fragen.

Ja, das ist möglich. Wenn Sie uns per Banküberweisung spenden möchten, bitten wir Sie ebenfalls, dem Spendenprozess auf der Website zu folgen. So haben wir die Daten für Ihre Spendenbescheinigung in unserem System gespeichert. Unsere Kontodaten werden dabei angezeigt.

Wir beraten Sie gerne dazu, wie Sie als Unternehmen Ihren CO₂-Fußabdruck ermitteln können. Nehmen Sie dafür gerne Kontakt über unser Kontaktformular auf.

Fairventures Worldwide bietet derzeit keine Klimaschutzzertifikate an. Mit der Unterstützung unserer Arbeit ermöglichen Sie die Aufforstung von degradierten Flächen in Zusammenarbeit mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Uganda und Indonesien. So leisten Sie einen freiwilligen Beitrag zum Klimaschutz.

Da wir aktuell keine Zertifikate anbieten, können sich Unternehmen durch eine Spende oder ein Sponsoring nicht als klimaneutral bezeichnen. Unternehmen leisten mit der finanziellen Unterstützung einen wichtigen Klimabeitrag, weil sie die Aufforstung von degradierten Flächen in Zusammenarbeit mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Uganda und Indonesien ermöglichen.

Deine Frage wurde hier noch nicht beantwortet? Dann schicke uns gerne eine Email an info@fairventures.org